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5 Wege wie Roboter den Mainstream erreichen

In diesem Artikel von PWC werden 5 Wege gezeigt, die die nächste Generation der Roboter auszeichnet und ihnen helfen wird, in den Mainstream zu gelangen. Diese 5 Wege sind hauptsächlich:

  1. Aus einer starren Umgebung in eine Dynamische – Roboter und ihre Ingenieure lernen zunehmend, wie das Verhalten von Robotern in dynamischen Umgebungen aussehen muss.
  2. Von der Isolation zu Cobots – Collaborating Robots ist aktuell das Schlagwort, wenn man von Robotern spricht, die mit dem Menschen zusammen arbeiten sollen.
  3. Vom programmierten zum gelernten Verhalten – Forschungen im Bereich des Machine Learning machen es möglich, dass Roboter out-of-the-box ihr gewünschtes Verhalten lernen. Das macht sie sehr flexibel.
  4. Von der Einzelfertigung zum flexiblen Einsatz – Besseres Verständnis der Prozesse in Wirtschaft und Industrie haben dazu geführt, dass Roboter nicht nur für einzelne Kunden spannend sind, sondern auf diverse Prozesse (in langen Prozessketten) eingesetzt werden können.
  5. Vom Back-Office zum Front-Office – Früher wurden Roboter in Fabrikhallen hinter Glasscheiben betrieben. Es ist aber nun auch möglich, bestimmte Typen von Robotern dafür zu nutzen, mit dem Kunden zu kommunizieren. Beispielsweise werden Roboter nicht nur für die Fertigung, sondern auch zur Auslieferung benutzt.

Den Artikel von PWC gibt es hier in ganzer Länge. Viel Spaß beim Lesen.

Roboter oder nicht? Diese Tests müssen Roboter bestehen

Okay, Roboter! Oder doch Mensch? Was macht einen Roboter aus und wann verwechseln wir Mensch und Roboter? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten. Sie entwickeln Tests dafür, um herauszufinden, ob ein gegenüber (beispielsweise im Chat) ein Roboter ist oder nicht. Einige dieser Tests stellt dieser Artikel vor.

 

The Turing Test (Turing)

Das ist der absolute Klassiker dieser Tests. 1950 schlug Alan Turing ihn vor. Dabei geht es darum, eine Maschine von einem Menschen zu unterscheiden. Ein Fragensteller stellt zwei Akteuren die gleichen Fragen. Er sieht sie nicht – sie chatten nur. Kann der Fragensteller anhand der Antworten nicht unterscheiden, ob er mit einem Menschen oder einer Maschine schreibt, hat die Maschine den Turing Test bestanden.

Die Kritiker des Tests opponieren, dass der Turing-Test nur die funktionalen Fähigkeiten der Maschine herausfordert. Sie schlagen vor, außerdem die Kreativität und die Diskursfähigkeit in den Test einzubeziehen. Zwei, auf dem Turing-Test aufbauende, Tests sind darauf ausgerichtet: Lovelace-Test und Metzinger-Test.

The Coffee Test (Wozniak)

Der Apple Mitgründer Steve Wozniak (auch Woz genannt) schlug diesen Test vor. Ein Roboter soll dazu in der Lage sein, einen durchschnittlichen amerikanischen Haushalt zu betreten, die Küche aufzusuchen und dort alle nötigen Zutaten für einen Kaffee zu finden. Danach muss er den Kaffee zubereiten und servieren. Das erfordert viele verschiedene Komponenten und ein hohes Verständnis der Umwelt, denn jeder Haushalt ist anders aufgebaut. Es gibt verschiedene Produkte und Geräte, die er Proband kennen und verstehen muss.

 

The Robot College Student Test (Goertzel)

Bei diesem Test geht es darum, auf eine amerikanische Universität zu kommen. Der Roboter besteht den Test, wenn er die Prüfungen in allen relevanten Fächern besteht. Dafür muss er genauso gut wie der Mensch oder sogar besser abschneiden. Im Juni 2017 hat ein chinesisches Unternehmen eine Künstliche Intelligenz für diesen Test (ausschließlich für das Fach Mathe) entworfen. Das System bestand den Test, wenn auch nicht mit einer sehr guten Benotung.

 

The Employment Test (Nilsson)

Das Roboter oder Algorithmen bestimmte Jobs bedrohen, ist bereits bekannt. Nils J. Nilsson hat 2005 vorgeschlagen, auch Roboter einen Einstellungstest zu unterziehen. Dabei sollen die Roboter in der Lage sein, alle möglichen Aufgaben zu lösen, denn jeder Job ist anders und fordert andere Qualitäten von der Arbeitskraft.

Das Roboter meist ohne Einstellungstest einen Job bekommen, zeigt der Polzeiroboter der bereits in Dubai getestet wird.

 

The Flat Pack Furniture Test (Tony Severyns)

Ist auch als IKEA-Test bekannt. Dabei muss der Roboter ein Möbelstück aufbauen. Startpunkt ist dabei ein geschlossenes Paket, in welchem eine Bauanleitung sowie alle nötigen Teile verstaut sind. Der Test ist bestanden, sobald das Möbelstück korrekt verschraubt und verleimt ist. Außerdem muss das Möbelstück korrekt dort platziert werden, wo es hingehört.

 

Unzählige weitere Tests

Seit der Erfindung des Turing-Tests vor mehr als 60 Jahren gab es immer wieder neue Versuche und mögliche Entwürfe für Reifeprüfungen. Die AAAI Conference on Artificial Intelligence 2015 hatte sogar einen ganzen Workshop nur für dieses Thema reserviert.

Was ist eigentlich ein Roboter?

Sollten Roboter in der Zukunft mal mit einem reflektierenden Selbstbewusstsein ausgestattet werden, können wir nur hoffen, das sie nicht auf die Idee kommen, tschechisch bzw. polnisch zu lernen. Im Tschechischen liegt nämlich die Wurzel des Wortes Roboter. Es steht für Frondienst beziehungsweise Zwangsarbeit. Der erste Link zwischen Frondienst und den Arbeitern aus Blech wurde im Theaterstück R.U.R. (Rossums Universal Robot, oder wie es auf tschechisch hieß: “Rossumovi Univerzální Roboti”) hergestellt.

R.U.R.

Der Golem. Credits: Martin Pauer

In diesem Theaterstück wurden in großen Tanks menschenähnliche Wesen aus Blech gezüchtet, die den Menschen stupide und langweilige Arbeiten abnehmen sollten. Karel Čapek ist der Vater dieses Theaterstück und damit ein Stück weit auch der Vater des Begriffs Roboter. Allerdings nur auf dem Papier, denn obwohl Karel Čapek dieses Stück schrieb, kam die Idee, diese Wesen “Robota” zu nennen, von seinem Bruder Josef. Am Ende des Theaterstücks rebellieren die Roboter allerdings und vernichten die Menschheit. Obwohl das Werk 1920 geschrieben wurde, ist es immer noch aktuell und steckt voller Hinweise und philosophischen Denkanstößen. Das Theaterstück gibt es übrigens auch als Buch. Hier find ihr es.

Der Golem

Eng verbunden mit diesem Theaterstück ist auch die Legende des Golem, welche höchstwahrscheinlich als Inspiration des Theaterstücks diente. Der Prager Golem, der von einem Rabbi geschaffen wurde, um am Sabbat alle Arbeiten zu erledigen und den Juden zu helfen, Übel von ihnen abzuwenden. Eine spannende Überschneidung gibt es zwischen Golem und Robota. Laut der Legende wird ein Golem mittels Zahlen- und Buchstabenmystik zum Leben erweckt – ein Robota auch.

Und heute?

Humanoider Roboter aus dem 3D Drucker. Project Poppy (Open Source Roboter). Credits: Inria / Poppy-project.org / Photo H. Raguet.Und heute?

Ausgehend von diesem Ursprung gibt es derzeit sehr viele verschiedene Arten von Robotern, die zur Erkundung, zum Transport, als Spielzeug, als Assistenzroboter, in der Medizin und in der Industrie eingesetzt werden. Dabei werden Roboter in unterschiedlichsten Formen hergestellt: sitzend auf einem Portal (Industrie), humanoid (mit Beinen), Laufroboter & mobile (auf Rädern oder anderweitig fahrend), BEAMs (Biologisch inspirierte, meist analoge Roboter) und Roboter die nur durch Software in Erscheinung treten.

Eine Begrifflichkeit, die den Roboter ersetzt, ist noch nicht in Sicht. Es läuft eher auf eine Ausdifferenzierung des Roboterbegriffs hinaus. Ein Agent (auch Softbot genannt) ist beispielsweise ein Roboter, der ein autonomes Verhalten aufweist und nur in bestimmten Fällen kommuniziert. Er muss sich in seiner Umgebung also auskennen und in den meisten Fällen ohne menschliches Eingreifen handeln können. Eine weitere Differenzierung stellt der Androide da. Damit sind menschenähnliche Roboter gemeint.

Seit der Einführung des Begriffs “Robota” in der breiten Masse, hat sich also einiges getan. Künstler drehen Filme und schreiben Bücher, um den Begriff und das Konzept des Roboters bekannter zu machen und auf besondere Weise dafür zu sensibilisieren.

Nur am Rande

Auch spannend sind die Werke des polnischen Philsophen und Autors Stanislaw Lem (Buch: Lem über Lem). Seine Science-Fiction Romane und Erzählungen verkaufen sich 45 Millionen mal und wurden in 57 Sprachen übersetzt. Einige seiner bekannten Werke findet man hier: Solaris, Das Katastrophenprinzip, Die Astronauten und Der Unbesiegbare)

Was ist Transhumanismus?

Der Transhumanismus an sich vereint viele Strömungen verschiedener Gruppierungen mit diversen Zielen. Diese Beschreibung ist nicht besonders präzise, aber sie zeigt, was Transhumanismus ist – vielschichtig. Dieser Artikel verfolgt das Ziel, etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Dafür werde ich alle Eckpfeiler des Transhumanismus auflisten und kurz erklären, wie sie sich in das Thema einfügen. pexels-photo-128969Bevor wir aber damit starten, will ich nur kurz erklären, wie sich der Begriff zusammensetzt. Nämlich aus:

  • Trans (lat. “über” oder “hinaus”) und
  • Human (lat. “Mensch”).

Prinzipiell geht es darum, die Grenzen menschlicher Entwicklungsmöglichkeiten zu brechen und durch technische Optionen zu erweitern. Den Menschen “übermenschlich” denken – fasst es wohl am besten zusammen. Wird Friedrich Nietzsche dadurch wieder salonfähig? Es wird jedenfalls diskutiert, inwiefern seine Einflüsse der Philosophie des “Übermenschen” dem modernen transhumanistischen Gedanken ähneln. Diese Richtung lässt sich in die folgenden Strömungen einteilen:

  • Singularitarianismus – Das Ziel ist die Transzendenz der menschlichen Spezies durch die Erschaffung einer Superintelligenz. Im Endeffekt reden wir hier von einer biologischen Unsterblichkeit, da das Individuum selbst in der Lage ist, sich kontinuierlich zu verbessern.
  • Demokratischer Transhumanismus – Diese Strömung ist die moderateste von allen. Die Aktivisten wollen den menschlichen Fortschritt mit unserem gegenwärtigen, in der westlichen Welt etablierten, politischen System zusammenführen. Sozialdemokratie gemixt mit liberalerem Fortschrittsgedanken – so kann man den DT verstehen.
  • Extropianismus – Ihre Anhänger sind sehr radikal in ihren Theorien. Diese trägt starke posthumanistische Züge. Für sie gelten die 2 Grundsätze der Thermodynamik nicht – sie wollen keine Entropie, sie wollen Extropie. Vorallem aber richtet sich ihre Bewegung gegen Dekadenz, Alter, Tod und das damit einhergehende begrenzte jugendliche Leben. “Ewige Jugend und nur das nötigste zum Leben” – könnte der Leitspruch sein.

Diese Strömungen haben verschiedene Ziele. Die Eckpfeiler ihrer Theorien und Vorstellungen sind aber oftmals ziemlich identisch. Welche das sind, seht ihr hier:

  • Eugenik – Einer der schwierigsten Eckpfeiler im Transhumanismus ist unumstritten die Eugenik. Während in den früheren Ausführungen der Eugenik oft durch Kastration oder Sterilisiation die Richtung vorgegeben werden sollte, basieren die neusten Methoden darauf, schon vor der Geburt durch gezielte Genmanipulation für das Wohl des Individuums zu sorgen.
  • Prothesen / Exoskelette – Erweiterungen durch neue Körperteile und Körperextensionen, die dem Menschen helfen, verschiedene Aktionen verbessert auszuführen, als es ohne diese Prothesen oder Skelette möglich wäre. Dazu zählen auch Exoskelette die gesunde Menschen nutzen, um bspw. schwere Gegenstände zu heben oder um in Gefahrensituationen geschützt zu sein.
  • Bioethik – Zur Bioethik gehört hauptsächlich der Umgang mit unserer Umwelt und Umgebung. Dieses Thema wird sehr wichtig. Denn wenn sich die Menschheit von der Umwelt immer weiter emanzipiert, wird der Umgang mit der Umwelt wieder zum Thema werden. Verschiedene Ansätze existieren dabei, die bekanntesten: Deontologische Ethik (Kant), Kommunitarismus, Individualismus (liberaler Ansatz) und der Utilitarismus.
  • Kryonik / Gentechnik – Mit dem “Einfrieren von Stammzellen” beschreibt man oft das als Kryonik bekannte Gebiet. Aber das ist noch lange nicht alles. Es geht dabei auch um das Züchten von Zellen. Dabei arbeitet man im Bereich des Tissue Engineerings daran, Gehirngewebe zu replizieren sowie zu konservieren.
  • Neuroethik – Die Neuroethik befasst sich in ihrem Kern mit Fragen wie: Freiheit, Wille, Selbstbewusstsein und Persönlichkeit. Ein Teilgebiet der angewandten Neuroethik beschäftigt sich aber auch mit Neuro-Enhancements. Diese Verbesserungen des Gehirns können chemischer sowie technischer Natur sein. Letztere interessiert die Transhumanisten natürlich am meisten. Kommen wir nun zu einem der wichtigsten Werkzeuge für diese Enhancements.
  • Gehirn-Maschine-Interface – Hierbei geht es um eine Schnittstelle, die einen Computer mit dem Gehirn verbindet. Dabei können Backups gemacht werden, Analysen durchgeführt oder Updates eingespielt werden. Jedes Individuum soll mittels einer Schnittstelle verschiedene Fähigkeiten erlernen können oder Erinnerungen sichern können.
  • clinic-doctor-health-hospitalNanotechnologie – Wird in vielen Szenarien benötigt, beispielsweise als kleine Roboter in der Medizin. Diese Technik soll verschiedene smarte Systeme zur Verfügung stellen, die uns den Alltag erleichtern.
  • Roboter / Agenten – Viele Aspekte des Transhumanismus lassen sich überhaupt nur realisieren, wenn wir in unserer Umgebung eine Menge autonom arbeitende Systeme implementieren, die uns verschiedene Arbeiten abnehmen. Nur dann kommt unsere Zivilisation dazu, sich ein Upgrade zu verpassen.
  • Zukunftsforschung – Ein wichtiger Teil jeder Theorie bzw. Strömung im Bereich des Transhumanismus. Jede Theorie basiert auf einem Modell der Zukunft. Diese Modelle werden durch Roadmapping, Systemanalyse, Szenarienanalyse oder sogar mit der bekannten Methode 635 aufgestellt. Um die vorhin vorgestellten Strömungen in Tiefe zu begründen, sind solche Betrachtungen nötig.





Diese Eckpfeiler sind die Voraussetzungen und Stützen dieser Theorien. Allerdings gibt es aus verschiedenen Lagern immer wieder Kritik am Thema Trans- bzw. Posthumanismus (beides sollte man trennen, hier werden allerdings beide Positionen zusammen betrachtet).  Diese Kritiken werden nachfolgend auch stichpunktartig aufgeführt:

  • Kritik an der Existenz der Idee – Die Kritiker sprechen davon, dass es die Technologie für dieses Konzept des Transhumanismus niemals geben wird.  Ihrer Meinung nach, ist die Menschheit nicht fähig dazu, alle Voraussetzungen zu schaffen.
  • Kritik an der Vorhersagbarkeit – Geht in die ähnliche Richtung, wie die Kritik an der Existenz der Idee. Die Kritik wird allerdings um den Fakt erweitert, das die Zukunft schlecht vorhersagbar war, ist und sein wird. Transhumanistische Konzepte klingen zwar sehr einfach und offensichtlich, allerdings wissen wir, dass die Zukunft keineswegs so determiniert ist, wie sie in diversen Konzeptbüchern zu finden ist.
  • Kritik an der fehlenden Moral – Die transhumanistische Avantgarde interessiert sich meist nur für den technischen Fortschritt. Viele gesellschaftliche Aspekte wie Änderungen in der Politik, Gemeinwesen und Gesellschaft werden häufig ausgeblendet. Im Transhumanismus steht der Mensch im Mittelpunkt. Oft erhebt er garnicht den Anspruch, sich mit solchen Themen zu beschäftigen – sollte er aber!

Das war der kleine Einstieg in das Thema Transhumanismus. Wenn euch der Artikel gefallen hat, teilt ihn doch in eurem Netzwerk. Das nächste Was ist …. ? wird sich mit dem Thema Technokratie befassen.

 

Unsere Leseempfehlung zu dem Thema

Stefan Lorenz Sorgner zeigt in seinem Buch Transhumanismus – “Die gefährlichste Idee der Welt”, wie gefährtlich diese Idee tatsächlich sein kann. Er beleuchtet philosophische Gesichtspunkte und grenzt sich in seinem Buch stark von der Idee des Posthumanismus ab.

Welche Enhancements sind sinnvoll? Verlängerung der Lebensspanne, Verstärkung von empathischem Verhalten oder aber gleich die Amputation von einem schlecht funktionierenden Körperteil? Diese Fragen bewertet der Auto in seinem Buch, das man gelesen haben sollte. Hier gehts zum Buch.

Kann man Nachhaltigkeit automatisieren?

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt immer mehr Menschen. Wie groß ist der eigene Footprint?  Was kann ich tun, um Nachhaltigkeit zu fördern? Diese Fragen stellt man sich – zurecht. Allerdings benötigt man auch sehr viel Zeit, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Aber kann man Nachhaltigkeit automatisieren?

ZenRobotics definiert den State of the Art

Recycling-Robots-ZenRobotics-1ZenRobotics aus Helsinki hat sich genau dieses Thema zur Mission gemacht. Sie produzieren Roboter, welche Müll trennen und damit helfen, Rückführungsprozesse zu verbessern. Ihr Produkt heißt ZRR (ZenRobotics Recycler). Dabei wird das Material gescannt, analysiert und der Objekttyp sowie dazugehörige Eigenschaften erkannt. Danach kann der Recycler das Material je nach Konfiguration trennen. Installiert man das System mit zwei Roboterarmen, kann es 67 Mal in der Minute auf das Förderband zugreifen.

Liam – Der Apple Recycler

Liam baut alte iPhones (oder andere Apple-Produkte) auseinander. Es ist der Ansatz von Apple, Nachhaltigkeit im Produktzyklus zu etablieren. Dabei kann ein neues Produkt aus den restlichen funktionierenden Teilen wieder zusammengesetzt werden oder aber für die Entwicklung eines neuen Produktes genutzt werden.

Aus einem alten iPhone lassen sich beispielsweise seltene Materialien wie Nickel, Aluminum, Kupfer, Cobalt und Wolfram gewinnen. Laut DoSomething.Org werden jedes Jahr 20 bis 50 Millionen Tonnen Müll produziert. Anfang 2016 ging Apple mit Liam an die Öffentlichkeit und hat damit neue Maßstäbe gesetzt.

Was passiert, wenn Roboter recyclt werden müssen?

Das ist eine spannende Frage, denn auch die Roboter und Rechentechnik, die unseren Müll recycelt, kann recycelt werden. Aber wie? IQeol ist eine Organisation, die alte WEEE (also “Elektroschrott”) in Regionen verteilt, die diese Geräte noch benutzen können. Es ist also dafür gesorgt, dass sogar die Recycler recycelt werden können. Dabei fokussiert sich IQeol vor allem auf Afrika.

Was bleibt?

Oft gibt es das Problem, dass man nicht weiß, was nach der Mülltonne auf den Müll wartet. Das motiviert nicht wirklich, den Müll langfristig konsequent zu trennen. Wenn man es schaffen würde, diesen Prozess transparenter zu machen und dem Müllproduzenten die KPIs (Kennzahlen) online präsentieren kann, schafft man damit auch ein Bewusstsein für die Müllproduktion einer Region, einer Stadt oder eines Landes. Durch Roboter, die in der Lage sind, alles zu messen, werden auch Zahlenwerte greifbarer und beeinflussbarer.

Als Mitglied des WWF möchte ich hier nochmal auf den WWF Environmental Footprint Calculator hinweisen.

Zooids – Open Source Hardware – Schwarmintelligenz zum Lernen

Quelle: ShapeLab

Quelle: ShapeLab

Ihr seid von Schwarmintelligenz fasziniert und bastelt gern mit Hardware herum, dann ist Zooid genau das richtige für euch. ShapeLab, Stanford University und weitere Partner haben die Zooid-Plattform nämlich Open Source gemacht. Damit könnt ihr kleine Roboter ansteuern, programmieren und euer gewünschtes Verhalten damit umsetzen. Neben der Hardware-Plattform gibt es natürlich auch einiges an Software, die quelloffen ist. Auf Github bekommt man die SwarmUI dazu. Darüber programmiert man die Pfadplannung, das Ziel, die Orientierung und Farbe der Zooids.

Ein kleines Demo-Video gibt es hier. Viel Spaß beim Basteln!