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Mit einem Bot und Fotolia Geld verdienen

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Beispiel einer vom Bot erstellten Handyhülle mit StrapOn. Quelle: OnlineMarketingRockstars

Wie OnlineMarketingRockstars berichtet, hat der deutsche Software-Hersteller ToasterNet mit einem Nebenprojekt auf Amazon für Furore gesorgt. Mittels eines Bots wurden Designs von Handyhüllen erstellt. Die Fotos kamen vom Stockfotodienst Fotolia. Die Beschreibungen der Bilder soll ein Bot in Amazon-Suchbegriffe umgewandelt haben und so automatisiertes Suchmaschinenmarketing (SEA) betrieben haben. Insgesamt sollen dabei 30.000 Artikel (verschiedene Motive für verschiedene Handytypen) erstellt worden sein.

Beispiel einer vom Bot erstellten Handyhülle. Quelle: OnlineMarketingRockstars

Beispiel einer vom Bot erstellten Handyhülle. Quelle: OnlineMarketingRockstars

Auch etwas untypische Motive wie ein Strap-On oder ein Fußzehen, welche von Fußpilz befallen wurden, waren im Shop erhältlich. Ob der Bot nun aus dem Ruder lief oder Geschäftssinn bewies, bleibt noch zu klären.




Allerdings zeigt dieses Geschäftsmodell wiederum den aktuellen Trend, mit Arbitrage-Modellen Geld zu verdienen. Produkte werden über Ali Baba günstig eingekauft, mit einem eigenen Label oder Motiven versehen und dann auf Amazon teurer weiter verkauft.

Wird Sentiment Analysis Produkt-Reviews vereinfachen?

3 Minuten Lesezeit | Stimmungen und Meinungen sind wichtig. Viele Firmen sammeln diese Informationen ihrer Kunden und werten sie aus. Produkt-Reviews sind seit jeher ein wichtiger Forschungsgegenstand der Sentiment Analysis. Bisher hat es aber noch kein System geschafft, Produkt-Reviews so aufzuarbeiten, dass das Lesen Spaß macht.

Sentiment Analysis beschreibt die Extraktion von Stimmungen aus beispielsweise Texten. Die ersten Ansätze beschränkten sich auf einen Dictionary-Ansatz, bei dem hinter jedem Wort ein bestimmter Sentiment-Wert lag, deren Summe am Ende berechnet wurde (positiv oder negativ). Um mehr textuellen Kontext aus den Worten und Phrasen zu bekommen, wurden N-Gram-Modelle genutzt. Damit konnte man beispielsweise Verneinungen und Phrase detektieren. Der aktuelle State-of-the-Art arbeitet mit Deep Learning Netzen (Beispiel: A Deep Neural Architecture for Sentence-level Sentiment Classification in Twitter Social Networking).

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Beste Pro vs. Contra Bewertung des Buches “Homo Deus“. Quelle: amazon.com

Dadurch wird die Sentiment Analysis immer robuster. Es ergeben sich viele Anwendungsfelder, die vorher nicht möglich waren. Ein spannendes Feld sind Produkt-Reviews. Jeder kennt es, jeder hasst es. Produkt-Reviews sind meist nach Sternen sortiert. Trotzdem können die Texte der Reviews einen positiven sowie negativen Teil enthalten. Will man verstehen, warum eine Sternebewertung zustande kommt, muss man den kompletten Text lesen.

Die Lösung: Eingefärbte Textstellen (positiv / negativ) würden das Lesen und Reviews vereinfachen und schnellere Kaufentscheidungen forcieren. Es hätte also einen positiven Effekt für den Käufer sowie den Händler.

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Ein spannendes Review (Homo Deus) das von vielen Usern sicher ungelesen bleibt. Quelle: amazon.com

Für wen lohnt es sich?

Von farblich aufgearbeitete Reviews könnten alle Akteure profitieren:

  • Plattformbetreiber – Reviewer können weiterhin ausführliche Reviews schreiben, denn diese werden für sie aufgearbeitet. Es wird also mehr Aktivität erzeugt.
  • Reviewer – Können sich auf den Inhalt konzentrieren, das die Formatierung für sie erledigt wird. Da mehr Leute ihre ausführlichen Reviews lesen, werden sie dadurch beflügelt, mehr Content zu liefern.
  • Händler – Kriegt die Reviews für sein Produkt besser aufgearbeitet und kann gegensteuern bzw. besser an den die Kontrapunkten seines Produktes arbeiten.





Blut geleckt?

Du hast Blut geleckt und willst dich mit Sentiment Analysis beschäftigen. Hier zeigen wir dir, was du tun must:

  1. Lies diesen Artikel 😉 der Klassiker (hier)
  2. Schau dir die Demo an und beschäftige dich mit den Dokumenten (hier)
  3. Videos, Videos, Videos! Dan Jurafsky und Chris Manning auf Youtube (hier)
  4. Was ist State of the Art? Wir sagen es euch im Science Radar

Wird Dynamic Pricing das Online Business revolutionieren?

Die ersten Algorithmen, die sich mit dynamischen Preisen befassten, waren noch sehr rudimentär. Durch die Medien ging 2011 ein fataler Fehler beziehungsweise ein potentieller Lucky Shot. Zwei Drittanbieter haben auf Amazon das gleiche Buch angeboten. Der simple Algorithmus konnte damals noch überlistet werden und das Buch kostete 23 Mio. US-Dollar.

Mehr Abschlüsse durch Kompensation

money-coins-stack-wealth-50545Sowas darf natürlich nicht passieren – aber es passierte – warum? Die ersten Algorithmen zu diesem Thema widmeten sich vor allem der Konkurrenz. Wie viel Geld wird verlangt, wie lange gilt das Angebot, gibt es Rabatte oder Aktionen? Nach dem man sich von dieser Denkweise gelöst hat, wendete man sich dem Käufer zu. Dynamische Preise wurden für verschiedene Segmente, meist basierend auf soziografischen Eigenschaften, ausgespielt. Falls man von diesen Algorithmen profitiert, hat man sicherlich nichts dagegen etwas zu sparen. Findet man sich aber auf der anderen Seite wieder und muss mehr bezahlen, findet man das ganze sicherlich nicht so spaßig. Denn dort, wo man Low-Segment-Käufer gewinnt (niedrigere Gewinne macht), muss man mehr aus den High-Segment-Käufern herausholen (um niedrigere Gewinne zu kompensieren).

The Bigger Picture

 

 

pexels-photo-236093Zusammen mit der Entwicklung des persönlichen Home-Assistenten kann das ein spannendes Szenario werden. Wenn der Algorithmus lernt, dass einige Käufer wenig Zeit mit Preisvergleichen verbringen und lieber Produkte über den Home-Assistenten bestellen, wird er zum Pokerspieler. Er spekuliert auf ein bestimmtes Verhalten und macht einen guten Deal. Das Bestellen von Lebensmitteln wird dadurch auch zu einem Pokerspiel, wenn in der Zukunft automatisch bestimmte Produkte nachgekauft werden sollen.




Interessant?

Du fandest das spannend? Hier gibt es eine absolute Empfehlung zu einem Radio-Interview (englisch) mit Sven Brodmerkel (Professor, Bond University), Max Daniel (Executive Director, FRI Berlin) und Steve Wise (President,  Nonhuman Rights Project) mit dem Titel: Dynamic pricing – and should AI be granted “legal personhood”. Außerdem wird es demnächst  im Science Radar auch Updates zum Thema Dynamic Pricing geben.

Monthly Summary – Das war der Dezember 2016

Was ist im Dezember passiert? Welche Schlagzeilen dominierten die News und was gibt es neues aus der Wissenschaft? Wir fassen alle relevanten Informationen zusammen und berichten über die kommenden Trends. Unser Monthly Summary ist eine Zusammenfassung für Entscheider, Management oder Entwickler aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Informationstechnologien. Diesen Monat haben wir aus 293 Artikeln das Relevanteste zusammengefasst.

Im Spotlight: Service, Service, Servie

In diesem Monat drehte sich alles um die Automatisierung von Service-Dienstleistungen. Eigentlich ein vernünftiger Schritt, denn die meisten Service-Anfragen sind schnell beantwortet und fast immer identisch. Menschen sollten sich auf die schwerlösbaren Probleme konzentrieren. Diese Firmen haben im Dezember vorgelegt:

  • Starbucks will schnelleren Service anbieten und auf Bots setzen. Hier gehts zum Artikel.
  • IBM hat sich auch fest vorgenommen, Service zu automatisieren, schreibt die adWeek.
  • Auch Meedia sieht Chat-Bots als den digitalen Trend im kommenden Jahr. Hier gehts zum Artikel.

 

Neues aus der Wirtschaft

Bier brauen war bisher immer in der Hand von Menschen. Nun hat sich eine künstliche Intelligenz auf den Weg gemacht, das beste Bier der Welt zu brauen. In London sitzt ein Startup, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, iterativ Bier zu brauen. Sie sammeln das Feedback der Kunden. Auf Basis dieser Informationen braut das Unternehmen dann Bier. Hier gehts zum Artikel über IntelligentX.

ApplyMagicSauce – was verrät Facebook dem Politiker? Der Dezember war auch der Monat, in dem die Nachwehen der U.S.-Präsidentschaftswahlen zu spüren waren – nämlich in Form von Marketing. Alexander Nix von Cambridge Analytica berichtete darüber, wie seine Firma Donald Trump dazu verholfen haben soll, Präsident zu werden. Auch viele Firmenkunden soll Cambridge Analytica bereits haben. Auf der Seite ApplyMagicSauce kann man sich selbst screenen. Viel Spaß dabei!

Audi präsentiert Einpark-Algorithmen auf der NIPS. Auf einer der größten Fachkonferenzen hat Audi in einem Showcase verschiedene Strategien zum automatisierten Einparken vorgestellt. Dabei wurde ein Audi Q2 Modell im Maßstab 1:8 benutzt. Das System nennt sich zFAS (zentrales Fahrerassistenzsteuergerät) und wurde zusammen mit NVIDIA entwickelt. Audi arbeitet schon seit einigen Jahren zusammen mit NVIDIA an dieser und anderen Technologien. Hier gehts zum Artikel.

Wie Price Waterhouse Cooper die Versicherungsbranche verunsichert. PWC hat Anfang des Jahres eine Studie plus Report zum Thema Machine Learning in der Versicherungsbranche veröffentlicht. Nun springen Geico (großer Versicherungskonzern in den USA) und weitere Mitbewerber auf diesen Zug auf und kündigen an, dass das Ausfüllen von Formularen zukünftig KI-assistiert verlaufen soll. Hier gehts zum Report von PWC vom März.

Kurz notiert. Amazon mit einer weiteren Promo für die Zustellung per Drohne. Eine KI für Personaler. Apple fängt endlich auch mal an Forschungen öffentlich zu machen: superrealistische Fotos. Adobe launcht Adobe Sensei.

 

Neues aus der Wissenschaft

Eine KI die eine Kolonie von Fliegen bewacht. In Minnesota hat ein Forscherteam ein Projekt namens flyAI auf die Beine gestellt. Dabei wurde eine KI installiert, die eine Kolonie von Fliegen bewacht. Sie regelt alles, was die Fliegen zum leben brauchen. Hier gehts zum Artikel über flyAI.

Begünstigt AI das Erstellen von Fakes? Ja, absolut. Lässt man sich die Frage durch den Kopf gehen, denkt man direkt an Fake-Identitäten, die sich textlich mit einem Menschen auseinander setzen. Hier gehen wir aber einen Schritt weiter: Bilder! Und nicht von nur von menschlichen Identitäten. Prinzipiell kann eine Intelligenz die genügend Bilder gesehen hat, um abstrakte Konzepte zu lernen, alles faken. Geht nicht? Hier geht es zum Artikel über Fake-Images mithilfe von Deep Learning. Oder: Artikel überspringen und direkt zum Paper.

 

Notable Papers

Florian Tramér et al. (Polytech Lausanne, Cornell University und University of North Carolina) haben untersucht, wie man Modelle von Anbietern über API-Calls nachbauen kann. Hierbei geht es darum, die Datenpunkte die man dem Dienstleister schickt, als eigene Trainingsdaten zu verstehen, die man nachfolgend nutzen kann, um eigene Modelle zu trainieren. Hier gehts zu Stealing Machine Learning Models via Prediction APIs.

Vıt Perzina und Jan M. Swart (Univerzita Karlova und Institute of Information Theory and Automation of the ASCR Praha) wenden das Stigler-Luckock Modell auf den Bücherverkauf sowie -lagerung an und gehen der Frage nach: How many market makers does a market need?

Huan Song et al. (Arizona State University, Lawrence Livermore National Labs und IBM T.J. Watson Research Center) experimentieren mit verschiedenen Kernel-Funktionen und gehen der Frage nach, wie man mehrere Kernels von verschiedenen oder gleichartigen Klassifikatoren miteinander verheiraten kann. Dabei legen sie das Augenmerk auf statistische Kernel- und Aggregationsfunktionen – auch mit Deep Learning ähnlichen Methoden. Hier gehts zu A Deep Learning Approach to Multiple Kernel Fusion.

Ankesh Anand, Tanmoy Chakraborty und Noseong Park (Indian Institute of Technology, University of Maryland, University of North Carolina) sind dem Thema Clickbaits nachgegangen. Sie haben ein Neuronales Netzwerk trainiert, um Clickbaits zu identifizieren. Laut ihrer Experimente arbeitet das Modell richtig gut. Überzeugt euch selbst, hier gehts zu You won’t believe what happened next!

Über den Tellerrand

Technik ist immer ideell. Erst unsere Anwendung der Technik eröffnet den Raum für Wertung. Deshalb ist es wichtig, dass man sich mit der Philosophie und Ethik hinter den Maschinen beschäftigt. Hier haben wir 2 Artikel gesammelt, die helfen sollen, über den Tellerrand zu schauen.

Sangbae Kim baut Roboter, die in Krisen eingesetzt werden können. Warum er es macht und vor allem wie, darum geht es hier.

Kognitionsforscher Joscha Bach darüber wie sich Menschen und Roboter entwickeln. Er sagt: Unser Geist liegt in Fesseln.

Das war der Dezember! Danke fürs Lesen. Wir sind offen für Verbesserungen und Vorschläge. Kontaktiert uns auf Twitter.

Amazon Go – Der disruptive Supermarkt der Zukunft

Viele Visionäre hatten sowas erst in 4 bis 5 Jahren auf dem Zettel. Nun kann der automatisierte Supermarkt schon viel schneller Realität und konkurrenzfähig werden, als von vielen gewollt. Amazon stellte heut Amazon Go vor. Es ist der erste Supermarkt, der komplett ohne Personal im Front Office auskommt. Aber wie funktionierts? Laut Amazon werden dabei lang erprobte Deep Learning Modelle für die Verhaltensanalyse verwendet.

Nach dem Einchecken per Smartphone, kann sich der Kunde jedes Produkt aus dem Regal nehmen, was ihm gefällt. Schlaue Computer Vision Algorithmen verstehen die Aktionen der User und buchen die Artikel problemlos auf das Amazon-Konto des Users.

In Seattle soll der erste Markt im Frühling 2017 an den Start gehen. Wir sind gespannt und beobachten den Fortschritt von Amazon Go!

[Forschung] Amazon Picking Challenge in Leipzig

Am Wochenende um den 30.6. bis 3.7 findet in Leipzig die Amazon Picking Challenge statt. 16 Internationale Hochschul-Teams stellen dabei Ansätze zur Automatisierung in der Logistik vor und kämpfen um eine Preisgeld von 80.000 USD. 2015 fand die Picking Challenge zum ersten Mal statt – damals in Seattle. Dabei fand die Challenge breite Zustimmung, wie Dave Clark (Senior Vice President) bestätigte. Diesmal kämpfen die Teams im Rahmen des RoboCups, der parallel in Leipzig stattfindet.

Die beiden Disziplinen sind das Bestücken von Regalen (stow) und das Befüllen von Kisten aus Regalen (pick). Neben den beiden Disziplinen gibt es auch noch eine Ausstellung, in der der Besucher mehr über Amazon und die Arbeit in den Logistikzentren erfahren kann.

 

Über Amazon

Amazon.com öffnete seine virtuellen Tore im Juli 1995. Das Unternehmen wird von vier Grundprinzipien geleitet: Fokus auf den Kunden statt auf den Wettbewerb, Leidenschaft fürs Erfinden, Verpflichtung zu operativer Exzellenz und langfristiges Denken. Kundenrezensionen, 1-Click Shopping, personalisierte Empfehlungen, Prime, Versand durch Amazon, AWS, Kindle Direct Publishing, Kindle, Fire Tablets, Fire TV, Amazon Echo und Alexa sind nur einige der Produkte und Services, für die Amazon Pionierarbeit geleistet hat.

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